Das moderne Badezimmer soll funktional und zukunftsfähig sein: Smart-Home-Anwendungen reihen sich hier neben Edelstahl- Armaturen und ausgefallenen Beleuchtungssystemen ein. Wer im Sanitärbereich nicht up-to-date bleibt, wird bei der nächsten Renovierung daher schon ins schwimmen geraten, wenn es darum geht zu entscheiden, welche Fliesen fürs Bad am besten geeignet sind. Der nun folgende Überblick verschafft Klarheit.
Pflegeleichte Fliesen fürs Bad – Darauf sollten Sie achten
Hierbei ist zunächst Kompromissbereitschaft gefragt, um den Spagat zwischen Hygiene und Sicherheit zu meistern. Beide Aspekte schränken die Fliesenwahl erheblich ein. Sie beziehen sich unter anderem auf:
- Die Durchlässigkeit: Sie beschreibt, wie viel Wasser in die Fliesenoberfläche eindringen kann – je höher ihr Wert, umso geringer ist die Gefahr, im Bad auszurutschen. Daher wird in Innenräumen in der Regel Material aus der höchsten Gruppe (über 10 Prozent) verwendet.
- Die Abriebfestigkeit: Abhängig von ihrem Einsatzort, sind Bodenfliesen unterschiedlichen Beanspruchungen ausgesetzt. Damit ihre Oberfläche nicht zu stark abgenutzt wird, werden sie in fünf Abriebgruppen klassifiziert. Im Bad hat sich der Härtegrad 2 (für leichte Beanspruchung) als Ideallösung etabliert.
- Die Säureresistenz: Der Werkstoff muss der Anwendung handelsüblicher Haushaltsreiniger und Laugen unbeschadet widerstehen. Hierzu zählen überwiegend organische Verbindungen wie Essig-, Milch- und Zitronensäure.
- Die Fugenstärke: Sie ist europaweit genormt und kann nicht willkürlich gewählt werden. So muss ab der Fliesenbreite von 15 cm eine Pufferzone von mindestens 2 mm eingerichtet werden. Der Mörtel auf Zementbasis dient nämlich dazu, das Wachstum von Bakterien und Schimmelpilzen zu unterbinden.
- Schmutzabweisende Eigenschaften: Im Bad sind vor allem glasierte Fliesen vertreten, deren Oberfläche fest versiegelt wurde. Sie lassen sich besonders leicht reinigen und verhindern, dass sich Schmutzpartikel festsetzen. Daher genügen im Sanitärbereich oft milde Reinigungsprodukte (pH-Wert 3 bis 10) für den regelmäßigen Einsatz. Die gezielte Kalkentfernung lässt sich indessen nicht ohne säurehaltige Mittel realisieren.
Welche Rutschklasse im Bad?
Beim Thema Sicherheit übernimmt die sogenannte Rutschklasse eine Schlüsselrolle. Sie legt fest, ab welchem Neigungswinkel eine barfüßige Person auf nassen Fliesen aus dem Gleichgewicht gerät. Für die Abteilungen in öffentlichen Schwimmbädern sind folgende Parameter gesetzlich vorgeschrieben:
Gruppe A (Neigungswinkel 12°):
Sie repräsentiert die niedrigste Stufe und muss in den Umkleideräumen sowie den Gängen zum Becken verlegt werden.
Gruppe B (18°):
Für den Beckenboden und die Duschräume
Gruppe C (24°):
Hiermit sind der Beckenrand und das Durchschreitebecken im Freibad versehen.
Für private Haushalte und dessen sanitäre Anlagen gibt es keine Beschränkungen. Der Einsatz rutschhemmender Fliesen wird hier allerdings im Terrassenbereich, am Swimmingpool und in der heimischen Sauna nahegelegt.
Steinzeugfliesen im Bad – Diese Möglichkeiten gibt es
Keramikfliesen werden aus einer Mischung aus Quarz, Ton und Feldspan hergestellt. Fachleute sprechen hierbei auch von Steinzeug oder Steingut. Das Material wird unter hohem Druck zusammengepresst und erreicht im Vergleich zu Natursteinprodukten eine sehr hohe Maßgenauigkeit. Dies begünstigt schmale Fugenführung und leichte Verarbeitung, weshalb es vor allem bei kostspieligen Wandfliesen im Bad und der Küche bevorzugt wird.
Hiervon unterscheiden sich Feinsteinzeug-Produkte, die ebenfalls gepresst, aber im Ofen noch einmal zusätzlich gehärtet werden. Das verringert die Wasseraufnahme und erhöht die Frostbeständigkeit. Derartige Erzeugnisse eignen sich damit auch für den Einsatz im Außenbereich und gelten als typischer Bodenbelag.
Welche Fliesen in kleinen Bädern?
Das deutsche Durchschnittsbad verteilt sich auf weniger als 8 Quadratmetern. Wer ein besonders kleines Exemplar erwischt hat, muss schon etwas kreativ werden, um das Gefühl der Enge zu vertreiben. Hier gilt es vor allem großformatige Fliesen ab einer Kantenlänge von 30 cm zu verwenden.
So entstehen weniger Fugenflächen, die vom menschlichen Auge unterbewusst als Begrenzung wahrgenommen werden. Unter den Herstellern hat sich daher inzwischen ein Wettbieten darüber entsponnen, wer die größten Produkte im Portfolio aufweist: Galt um die Jahrtausendwende die Kantenlänge ab 60 cm als XXL-Format, können Designer und Innenarchitekten heute auf bis zu 3 Meter breite Fliesen zurückgreifen. Hiermit lassen sich die Wände mitunter völlig fugenlos verfliesen, was im kleinen Bad sehr beruhigend auf die Gemütsverfassung einwirkt.
Zu Farbwahl ist festzuhalten: Kräftige Töne sind kontraproduktiv und verengen die Dimensionen des Bades. Klassisches Weiß, helle Pastellfarben oder polierte Oberflächen reflektieren einfallendes Licht deutlich stärker.
Welche Fliesen in der Dusche?
Die alte Duschwanne hat in deutschen Badezimmern längst ausgedient. Begehbare Kabinen sind der Mega-Trend des vergangenen Jahrzehnts und lassen sich vor allem mithilfe hochwertiger Fliesen aus Naturstein optisch aufwerten. Das Format spielt hier keine große Rolle, es muss nur trittsicher (Rutschklasse B) sein.
Für den optimalen Stand in der Dusche wird zumeist auch auf die Rutschfestigkeit verwiesen, die in den Klassen R 9 bis R 13 erscheint. Damit schießt man in Privathaushalten aber definitiv übers Ziel hinaus, weil es sich hierbei um Bestimmungen handelt, die sich auf die Standsicherheit mit Arbeitsschuhen beziehen.
Neben der Standsicherheit sollten sie ebenfalls darauf achten das sie pflegeleichte Fliesen verwenden, bei denen nicht so leicht Kalkablagerungen oder Wasserflecken hinterlassen werden.
Ein paar Inspirationen für ihre Dusche:
Eignen sich Natursteine fürs Bad und welche Alternativen gibt es?
Die schönsten Kreationen stammen noch immer von Mutter Natur. Das ist im Bad nicht anders, wo Natursteinfliesen als besonders edel hervorstechen. Die Materialien leiten Wärme ausgesprochen gut und werden daher gerne mit Fußbodenheizungen kombiniert.
Auf der Minusseite tummeln sich der relativ hohe Einkaufspreis und die zuweilen kratzige Oberfläche. Naturstein weist zudem den Makel auf, dass er im Vergleich sehr pflegeintensiv daherkommt.
Wer nur die Optik bevorzugt, kann nun mit dem Digitaldruck-Verfahren originalgetreue Imitate anfertigen lassen. Hierbei werden bis zu 5 Farben gleichzeitig in hoher Auflösung auf herkömmliche Keramik-Fliesen aufgebracht. Die computergestützte Technik steht noch am Anfang ihrer Möglichkeiten und wird schon bald ganze Landschaftsportraits oder die Innenansicht des Kolosseums in die deutschen Bäder transportieren. Aber auch die Nachahmung anderer Oberflächen-Strukturen lässt sich sehr hochwertig realisieren.
Ob Fliesen in Holzoptik oder Stein- bzw. Betonoptik, die Ergebnisse sind mit bloßem Auge fast nicht von originalen Oberflächen zu unterscheiden.
In unserer Fliesenausstellung in Köln zeigen wir ihnen wie abwechslungsreich und vor allem ausgezeichnet moderne Druckverfahren mittlerweile verschiedenste Muster realisieren können.
Fliesen fürs Bad – Tolle Ideen für Ihre Wohlfühl-Oase
Welche Fliesen fürs Bad am besten geeignet sind, ist freilich von der Raumdimension, der Größe des eigenen Budgets und dem persönlichen Geschmack abhängig. Nun kann aber auch nicht in jedem von uns ein verhinderter Innenarchitekt stecken. Wer noch nach Gestaltungs-Tipps sucht, findet womöglich hier die benötigte Inspiration :
Kombination aus hellen und dunklen Fliesen
Das beliebte Schachbrettmuster kommt in quadratischen Bädern besonders gut zur Geltung. Um den Effekt nicht zu beeinträchtigen, sollte die Fugenbreite möglichst schmal ausfallen.
Individualisten kommen hier voll auf ihre Kosten. Die zumeist farbenfroh gestalteten Segmente werden wie Tapeten und Teppiche am Stück verkauft. Erst vor Ort werden sie auf Maß geschnitten und bieten damit quasi unendliche Kombinationsoptionen. Zu dieser Produktkategorie zählen aber auch Fliesen in dezenter Aufmachung, die an Wandabschlüssen zum Einsatz kommen.
Fliesen mit Motiv
Sie runden unter anderem die Ausstattung mit Natursteinböden optimal ab. Hierfür stehen zahlreiche Kreationen mit verschnörkelten Formen zur Auswahl, die häufig dem antiken Rom entliehen wurden. Holzoptik – Motive sind eher etwas für den rustikalen Stil, während Retro-Modelle die farbenfrohen 70er wiederaufleben lassen.
Club-Atmosphäre
Noch relativ neu ist das Verfahren, LED-Schienen in die Fugen einzusetzen. Das Bad oder einzelne Bereiche erhalten hierdurch einen ganz außergewöhnlichen Stil mit Eventcharakter.